2007-11-22

Schee wars

Um dem eisigen Deutschland endlich entfliehen zu können, entschied ich, Angie zu besuchen, die sich im - nach ihren Aussagen - VIEL wärmeren England aufhielt. Zum Glück nicht allzu spärlich bekleidet erschien ich also am Londoner Bahnhof, wo mich die Gute abholte und wir einander sogleich in die Arme schlossen.
Da es so spät war, dass all unsere Room-Mates im Hostel bereits im Lande der Träume unterwegs waren, entschlossen Angie und ich uns zu einem spontanen Nachtspaziergang am Themseufer entlang, wo doch recht ansehliche Bilder entstanden.

Nach einem anschließenden etwa 5-stündigen Schlaf, der etwa stündlich von Handygebimmel unterbrochen wurde, schellte auch endlich das meine und wir begaben uns zum Frühstück in den Keller des Gebäudes. Sehr nahrhaft war das dargebotene Mahl nicht, doch mein primäres Ziel war sowieso mehr die dunkle Flüssigkeit, die alsdann meine Adern durchfließen sollte.

Unsere Tour durch die Hauptstadt startete am Buckingham Palace, der grau und dunkel vor dem weißen, wolkenverhangenen Himmel kein schönes Bild bot. Umso begeisterter waren wir von den ebenfalls grauen englischen Eichhörnchen, die wir mit gezuckerten Haferkeksen fütterten, um sie die Unannehmlichkeiten von Karies und Diabetes schon bald am eigenen Körper spüren zu lassen.


Im St. James Park, den wir auf dem Weg zu den Horse Guards, dem Big Ben mit seinen Parlamentshäusern, der Westminster Abbey sowie dem London Eye überquerten befanden sich zu unserer großen Verwunderung einige Pelikane, von denen einer - wahrscheinlich frierend - am Boden kauerte und so zutraulich war, dass wir uns ihm problemlos bis auf eine kurze Distanz nähern konnten.


Nach einer kurzen Rast an der Themse führten wir unseren Spaziergang in Richtung Trafalgar Square fort und ich begann eine große Dummheit auf der Golden Jubilee Bridge, indem ich einem fremden Chap, nachdem ich ihn und seinen Kollegen mit seinem Handy fotografierte, ganz ohne nachzudenken mein 600 € Gerät in die Hand drückte, auf dass er von Angie und mir ein ebensolches Bild schießen sollte. Dass er problemlos damit hätte wegrennen können, da meine kalten Glieder es nicht vermocht hätte, ihm zu folgen, das fiel mir erst später ein...

Anschließend führten wir unsere Reise kurzzeitig unter dem Erdboden bis zur Towewr Bridge und dem Tower fort, von wo aus wir den Weg in Richtung Bankenviertel einschlugen, um endlich dem Cock Tower ganz nahe sein zu können, den wir schon seit unserem ersten London-Besuch im Jahre 2003 sehr bewunderten. Der Cock-Tower, den Einheimische auch gerne Gerkin, 30 St Mary's Axe oder gar Swiss Re Buidling nennen stand endlich in seiner ganzen, mächtigen Pracht vor uns und wir waren überwältigt von seiner Größe und Architektur. Ebenfalls überwältigt waren wir von den anderen modernen Gebäuden, die zwischen antiken Kirchen hervorragten.


Alsdann führte unsere Tour uns nach Knightsbridge, wo wir zunächst im überfüllten Kaufhaus Harrods weihnachtlioche Einkäufe tätigten um uns anschließend in der ebenfalls überfüllten Tube währen der Rush Hour nach Holborn zu begeben um mit Ed in einer winzigen Sandwich-Bar namens Don Quixote zu dinnieren. Nach viel zu kurzer Zeit brach Ed jedoch wieder auf, sodass Angie und ich noch eine abendliche Shopping Tour an der Oxford Street wagte, bevor wir zum Hostel zurückkehrten, um das Gepäck zu holen um anschließend ins schöne Reading weiter zu ziehen.

Dort angekommen empfanden wir den wenigern Schlaf der vergangenen Nacht und die vielen zurückgelegten Kilometer nicht mehr so gravierend, sodass wir uns mit einem österreichischen Kumpanen aus Angies Haus auf den Weg zu einem Club machten. Nach längerem Anstehen, betraten wir endlich die Räumlichkeiten, doch bereits nach dem ersten Schluck von dem feinen Rosé, den wir uns dort gönnen wollten, war mir etwas wunderlich zumute. Ich schob diesen Gemütszustand auf das wenige Essen und beschloss Nahrung zu mir zu nehmen.
Dass diese aus Pommes mit Bohnen bestehen sollte, amüsierte und entsetzte mich zugleich. Die Kombination erschien mir zunächst durchaus pervers, doch was mich danach erwartete, übertraf alles Vorangegangene an Ekel und Perversion: Angies Wahl war Pommes mit Gravy - wobei letzteres eine geschmacklose Fettsauce darstellte. Keinesfalls genießbar!

Die beiden nächsten Tage wurden damit verbracht, das schöne Reading shoppend zu besichtigen und zwischendurch Stärkung durch das flüssige, schwarze Gold zu erfahren. Auch ein Pub in Angies unmittelbarer Nachbarschaft wurde besucht und für gut befunden, nachdem wir am letzten Tag zu Mittag ein English Breakfast zu uns nahmen. Leider fiel uns zu spät auf, dass wir uns versehentlich für die vegetarische Variante entschieden hatten. Dennoch war das Essen hier delikat.


Die Tage in Angies Wohngemeinschaft waren durchaus erheiternd. Ich konnte mich vergewissern, dass sie sich in guten Händen befindet und muss in Zukunft nicht mehr besorgt meine Stirn in Falten legen. Nach diesem leider viel zu kurzem Wochenende spiele ich nun mit dem Gedanken nochmals zu den Briten zu reisen um mehr von dem Städtchen Reading und vor Allem den Readinger Campus zu besichtigen. Auch würde ich gerne die Hauptstadt der Briten erneut besichtigen um vielleicht bei sonnigerem Wetter schönere Bilder mit meiner Kamera entstehen zu lassen. Zudem sollte es doch endlich auch mal klappen, in einen der vielen Londoner Clubs zu tanzen - vorzugsweise im Heaven.

Nun denn, werte Leser, ich hoffe, das Lesen hat euch erfreut und nicht allzu sehr gelangweilt. Und da wir gerade bei "gelangweilt" sind... ich werde mich nun wieder für kurze Zeit zurück ziehen müssen, um an meiner Präsentation für den nächsten Dienstag zu feilen.

Have a nice day :)

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

hey, coole bilder, die euch da gelungen sind... jaja, london; da werden erinnerungen wach ;-)

viel glück mit der präsentation!!

liebe grüsse
Katya

Edward hat gesagt…

It was far too short... boo! And I was grumpy, apologies.

Good to talk to you on Pete's phone the other night. Poor Pete.